Onlineführung
Zulaufpumpwerk
Zur Hebung des Abwassers aus den Zulaufkanälen ist ein Zulaufpumpwerk eingebaut. Die Förderung erfolgt mittels zweier Drogschneckenpumpen mit einer Förderleistung von je 120 l/s. Im Normalbetrieb sind die Schneckenpumpen wechselweise in Betrieb.
Maschinelle Vorreinigung
Zur Maschinellen Vorreinigung des Abwassers ist ein Feinrechen (Spaltweite 3 mm) eingesetzt. Das Rechengut wird gewaschen, in einer Rechengutpresse entwässert und in kompakter Form zum Abtransport auf die Mülldeponie abgeworfen.
Auch Gegenstände, die nicht in Kanal und in die Kläranlage gehören, werden über die Rechenanlage ausgeschieden.
Sand- und Fettfang
Zur Abscheidung von Schwimmstoffen mit Fetten sowie Sand ist der Belebungsanlage ein längsdurchflossener Sand- und Fettfang vorgeschaltet. Die Räumung der Schwimmstoffe und des Sandes erfolgt über automatische Abzugsvorrichtungen. Der Sand wird mittels Sandpumpe zur weiteren Entwässerung und Reinigung in die Sandwaschanlage im Rechenraum gepumpt.
Die Fette und Schwimmstoffe werden über einen Absenkschütz in den Fettsilo abgezogen und zwischengespeichert. Fett und Schwimmstoffe werden in weiterer Folge in einer Großkläranlage über die Faulanlage entsorgt.
Belebungsbecken
Das Belebungsbecken dient der biologischen Reinigung des anfallenden Abwassers und ist zweistraßig ausgeführt. Die Biologie besteht aus zwei Umlaufbecken. Der erforderliche Sauerstoff wird über die, am Beckenboden, angeordneten Belüfterelemente (Membranplattenbelüfter) als Luftsauerstoff feinblasig eingeblasen. Die Gebläse sind im Maschinenhaus situiert. Pro Becken sind zwei Gebläse vorgesehen.
Die wirkliche Abwasserreinigung wird durch Mikroorganismen im Belebungsbecken durchgeführt. Durch ein Mikroskop betrachtet, erkennt man im Belebtschlamm eine Vielzahl unterschiedlicher Organismen.
Hier können Sie Videos von diesem Organismen ansehen »
Nachklärbecken
Zur Nachklärung sind zwei radialdurchströmte Rundbecken eingebaut. Das biologisch gereinigte Abwasser – Schlammgemisch fließt über einen Zulaufdücker zentrisch in die innenliegenden Tauchzylinder. Durch den Tauchzylinder wird eine gleichmäßige Beschickung des Nachklärbeckenvolumens erreicht.
Es bildet sich eine, von unten nach oben, radial nach außengerichtete, sehr langsame, laminare Strömung aus, die das Absetzen des mitgeführten Belebtschlammes ermöglicht, während das gereinigte Abwasser über ein, an der Außenmauer, situiertes Tauchrohr abfließt. Der Belebtschlamm wird von einem ständig umlaufenden Rundräumer in den zentrisch gelagerten Schlammtrichter geschoben, von wo er mit einem Schlammheber in das Rücklaufschlammpumpwerk gefördert wird.
Rücklauf- und Überschussschlammpumpwerk
Das Rücklaufschlammpumpwerk ist mit vier Stück trocken aufgestellten Pumpen ausgerüstet. Durch das Rücklaufschlammpumpwerk wird der abgesetzte Schlamm über zwei getrennte Pumpendruckleitungen in die Belebungsbecken zurückgepumpt. Der Überschussschlamm wird über zwei eigene Pumpen direkt in die Eindicker gepumpt.
Nach Erreichen eines bestimmten Grenzwertes wird Rücklaufschlamm aus dem Nachklärbecken, als Überschussschlamm, in die Schlammeindicker gepumpt. Das anfallende Trübwasser wird über die Trübwasserleitung dem Belebungsbecken zugeführt.
Schlammentwässerung
Die Schlammentwässerung erfolgt über eine Dekanterzentrifuge, das Pressgut weist eine Trockensubstanz von ca. 22% auf. Die Entsorgung des entwässerten Klärschlammes erfolgt über die Zemka in einer Verbrennungsanlage.
Labor
Im Labor werden die Abwasserproben im Zuge der Eigenüberwachung überprüft.
Einsatz der Elektrik-, Mess- und Regeltechnik
Neben der Prozessoptimierung und Protokollierung von Betriebsdaten ist durch die eingebaute EDV-unterstütze Steuerung (Prozessleitsystem) ein Instrumentarium einer automatischen Alarmvorrichtung gegeben. Durch die Steuerung werden maximale Füllstände, Sauerstoffgehalt, Abwasser- und Schlammmengen und andere Parameter automatisch registriert und protokolliert.
Da die Kläranlage in der Nacht und während dem Wochenende nicht besetzt ist, wurde eine automatische Stör- und Alarmmeldeeinrichtung, durch die der diensthabende Klärwärter im Störfall informiert wird, eingebaut. In dieser Alarmeinrichtung wurden auch die Pumpwerke der Verbandskanalisation und der Ortsnetzkanäle eingebunden.
Wasserrechtliche Bewilligung
Auf Grundlage der wasserrechtlichen Bewilligung zur Errichtung und zum Betrieb der Verbandskläranlage dürfen durch den Reinhalteverband Unterpinzgau bis zu 5.000 m³ (Trockenwetter) bzw. 10.000 m³ (Regenwetter) Abwassermengen in die Salzach als Vorfluter eingeleitet werden.
- Schmutzwasser Spitzenabfluss: 125 l/s. bzw. 450 m³/h
- Trockenwetter Spitzenabfluss: 200 l/s. bzw. 720 m³/h
- Mischwasserabfluss: 240 l/s. bzw. 864 m³/h
Auf Grund der guten Funktion unserer Verbandskläranlage können alle vorgeschriebenen Grenzwerte für die Einleitung in die Salzach eingehalten bzw. weit unterschritten werden.
Die Reinigung des Abwassers und die Reinhaltung von Grundwasser und Gewässern ist unser Beitrag für eine saubere Umwelt.